Die nationale Mahnmalsanlage Buchenwald

Die Nationale Mahn- und Gedenkstätte der DDR auf dem Südhang des Ettersbergs scheint heute aus der Zeit gefallen.
Die Rekonstruktion der Bedingungen und der Absichten, unter denen sie in den 1950er Jahren entstand, zeigt die Kosten ihrer in Stein gemeißelten Geschichtsdeutung auf: Die Schicksale der meisten Opfergruppen werden in ihr nicht sichtbar.
Ihre Monumentalität legt es darauf an, den Menschen klein werden zu lassen. Wo Heldentum gepredigt wird, fordert das Mahnmal Anpassung ein. Kann das Denkmal heute, viele Jahrzehnte nach seiner Einweihung, noch eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus anregen? Oder ist es nur noch ein Denkmal seiner selbst?

Auf dem Rundgang wollen wir gemeinsam der mannigfaltigen und höchst heterogenen Symbolsprache dieses einzigartigen Mahnmalsgeländes auf die Spur kommen und darüber diskutieren, welche Deutungsmöglichkeiten dieses Gesamtkunstwerk zulässt und inwiefern Problemfelder der hier vertretenen Gedächtniskultur existieren.

Der Rundgang wird in Kooperation mit der Gedenkstätte Buchenwald angeboten.