Vortrag zu NS-Eugenikverbrechen in Weimar und Stadtroda

Ab 1934 wurden im Deutschen Reich sogenannte rassenhygienische Maßnahmen durchgeführt, die auf eine Selektion der Bevölkerung abzielten. Diese radikale Umsetzung eugenischer Ideen sah u.a. Eheverbote und Zwangssterilisationen vor. Schließlich wurde auch nicht vor der Ermordung von Kranken, von Menschen mit Behinderung und von Unangepassten zurückgeschreckt. Reichsweit wurden etwa 400.000 Zwangssterilisationen durchgeführt. Ca. 300.000 Männer, Frauen und Kinder wurden im Rahmen der „Euthanasieaktionen“ durch Vergasung, Medikamentenüberdosis oder -entzug und Verhungernlassen ermordet.
Dörte Ernst und Steffi von dem Fange vom Verein Lernort Weimar e.V. stellten am 29. Juni 2023 in einem Vortrag für Ärzte und Pflegepersonal des Weimarer Sophien- und Hufeland-Klinikum einige Biographien Betroffener und Thüringer Täterorte vor.

Der Vortrag ist in zwei Teile gegliedert, Teil 1 geht auf folgende Themen ein:

– das Thüringische Landesamt für Rassewesen und sein Leiter Karl Astel
– der ideologische Hintergrund der „Rassehygiene“
– das Zwangssterilisationsgesetz und eine Weimarer Betroffene
– die Krankenmordaktionen an behinderten Kleinkindern und Psychiatriepatient*innen.

Teil 2 stellt die Landesheilanstalten Stadtroda und ihre Mitwirkung bei den Krankenmorden vor.

Das im Vortrag angesprochene Handout kann hier heruntergeladen werden.