1932 – 1945
Die Abtretung des Sudetengebietes an Deutschland wird beschlossen.
Vgl.: Artikel zum Abkommen
Staatlich organisierte Massenpogrome, reichsweit werden die meisten Synagogen und viele jüdische Geschäfte zerstört. Den Pogromen folgt eine beispiellose Diskriminierungs-, Ausgrenzungs-, Enteignungs- und Verhaftungswelle, in deren Verlauf über 26000 jüdische Männer in Konzentrationslager deportiert werden. Der Antisemitismus führt zu einer systematischen, bürokratisch organisierten „Entjudung“ Deutschlands, die sich während des Krieges zum Holocaust steigert.
Zerstört wird in Weimar das Geschäft der „Puppenmutter“ Hedwig Hetemann. Unter anderen werden die Weimarer Kurt und Karl Sachs, Israel Berlowitz, Jakob Appel und Albert Ortweiler nach Buchenwald verschleppt.
Juden dürfen von nun an keine Konzerte, Ausstellungen, Theater und Kinos mehr besuchen.
Juden werden außerdem Führerscheine und Zulassungspapiere für KfZ entzogen.
… und den Zweitnahmen „Sara“ bzw. „Israel“ führen.
… im Falle eines Krieges.
„Nicht-Arier“ werden aus „arischen“ Häusern ausgewiesen.
Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Der Geheimerlaß Heydrichs (Leiter des Reichssicherheitshauptamtes) zur „inneren Sicherheit während des Krieges“ erlaubt der Gestapo, „Gegner“ und „Saboteure“ ohne Gerichtsurteil hinzurichten.
Alle Juden ab dem 6. Lebensjahr müssen im Deutschen Reich einen Judenstern tragen. Sie dürfen ihren Wohnbezirk ohne polizeiliche Genehmigung nicht mehr verlassen.
… im Laufe des Herbst 1940.
Er spricht vor hohen Offizieren davon, dass ein künftiger Russlandfeldzug als „Vernichtungskrieg“ zu führen ist.
Deutscher Überfall auf die Sowjetunion („Operation Barbarossa“). SS-Einsatzgruppen ermorden Kommunisten, Juden, Sinti und Roma.
Vgl.: Eduard Rosé und sein Protest dagegen.
Die sowjetische Gegenoffensive offenbart das Scheitern des „Blitzfeldzuges“.
… zur „Endlösung der Judenfrage“ in Europa.
Vgl.: Dokumente der Wannsee-Konferenz
Der Thüringer „Gauleiter und Reichsstatthalter“ organisiert die Verschleppung von Millionen Fremdarbeitern, vor allem aus Polen und der Sowjetunion, die in der deutschen Rüstungsindustrie als Zwangsarbeiter zum Einsatz kommen.
Vgl.: Ausstellung zur Zwangsarbeit
Die Daten basieren auf:
Jonny Thimm/Dr. Christiane Wolf (Projektleiter): Scanning Weimar – Orte der NS-Zeit (DVD), Weimar 2006
Monika Gibas (Hg.): „Arisierung“ in Thüringen – Entrechtung, Enteignung und Vernichtung der jüdischen Bürger Thüringens, Quellen zur Geschichte Thüringens, Erfurt 2008, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen