1932 – 1945
Der erste große Thüringer Deportationszug bringt auch viele Weimarer ins Ghetto Belzyce. Von dort werden sie auf verschiedene Ghettos und Konzentrationslager verteilt.
Unter den Deportierten sind u.a. die Weimarer Johanna Straubing, Wally Goldschmidt, die Familien Appel und Wolff und die Geschwister Kahn.
Vgl.: Dokumente
Ab 1940 wird ein „Siedlungsplan“ bzw. „Generalplan Ost“ zur Umsiedlung der einheimischen Bevölkerung und „Eindeutschung“ der besetzten Gebiete entwickelt. Himmler zeichnet den „Generalplan Ost“ am 12.6.1942 ab.
Auch Schreibmaschinen und Fahrräder dürfen sie nicht mehr besitzen.
Der zweite große Thüringer Deportationszug bringt auch viele Weimarer ins Ghetto Theresienstadt. Darunter sind u.a. die Weimarer Eduard Rosé, Lina Ortweiler und Hedwig Hetemann.
Vgl.: Dokumente
Sie kapituliert am 31.01./02.02.1943.
Vgl.: Kurt Nehrling und der Zusammenhang von Innenpolitik und Kriegsverlauf.
Goebbels hält seine Rede vom „totalen Krieg“ im Berliner Sportpalast.
Zerschlagung der studentischen Widerstandsbewegung „Weiße Rose“.
Der Aufstand wird einen Monat später, am 16. Mai, niedergeschlagen.
Vgl.: Artikel
Es beginnt die Auslagerung von Kulturgütern aus thüringischen Städten.
Vgl.: 13. Verordnung zum „Reichsbürgergesetz“
Nach einem Luftangriff auf das NS-Raketenzentrum in Peenemünde beginnen in Stollenanlagen nahe Nordhausen die Bauarbeiten für ein unterirdisches Raketenwerk.
Im KZ Mittelbau-Dora werden unter massenhaftem Einsatz von Häftlingen ab Januar 1944 Raketen hergestellt. Das Lager wird zu einem berüchtigten Arbeits- und Todeslager.
Bis zum Kriegsende kommen in Mittelbau-Dora und den zugehörigen Außenlagern über 16 000 Häftlinge um.
Es folgen Tausende von Verhaftungen und etwa 200 Hinrichtungen.
Himmler wird Oberbefehlshaber des Ersatzheeres.
Im Juni 1933 lebten noch 499 000 Juden in Deutschland (0,76 Prozent der Gesamtbevölkerung).
… zum Abwehrkampf im „Herzen Deutschlands“. Die gesammelten Kleidungsstücke sollen dem im September 1944 aufgestellten „Volkssturm“ zukommen.
… sollen den Kampfwillen durch Todesstrafe sichern.
Vgl.: Befehl im Wortlaut
1.–16. April: Befreiung und Besetzung Thüringens und westsächsischer Gebiete durch amerikanische Truppen.
Die überlebenden rund 21 000 Häftlinge leisten am 19. April den Schwur von Buchenwald.
Auf Anordnung des Befehlshabers der 3. US-Armee, General Patton, besichtigen etwa 1 000 Weimarer Einwohner das KZ Buchenwald. Bis Ende Mai werden täglich mehrere Hundert Weimarer zu Aufräumarbeiten und zum Bergen der Leichen in das Lager befohlen.
Großadmiral Karl Dönitz wird Nachfolger als Staatsoberhaupt.
… im US-Hauptquartier in Reims. Wiederholung im sowjetischen Hauptquartier in Berlin am 9. Mai 1945.
Die Oberkommandierenden der alliierten Streitkräfte übernehmen in Berlin die Regierungsgewalt in Deutschland. Gemäß den Absprachen zur Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen (Konferenz von Jalta im Februar 1945) fällt Thüringen in den sowjetischen Besatzungsbereich.
Die Daten basieren auf:
Jonny Thimm/Dr. Christiane Wolf (Projektleiter): Scanning Weimar – Orte der NS-Zeit (DVD), Weimar 2006
Monika Gibas (Hg.): „Arisierung“ in Thüringen – Entrechtung, Enteignung und Vernichtung der jüdischen Bürger Thüringens, Quellen zur Geschichte Thüringens, Erfurt 2008, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen